
Rebekah Erdmann
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Das endokrine System besteht aus Drüsen, die Hormone direkt ins Blut abgeben. Zu den wichtigsten Drüsen gehören Hypophyse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebennieren, Bauchspeicheldrüse sowie Eierstöcke und Hoden. Die Hormone wirken über Rezeptoren auf Zielzellen und steuern zahlreiche Körperfunktionen.
Aufbau
Hypothalamus – produziert releasing- und inhibiting-Hormone.
Hypophyse – „Meisterdrüse", gibt Wachstumshormon, TSH, ACTH usw. ab.
Schilddrüse – T4/T3 reguliert Stoffwechsel.
Nebenschilddrüse – Parathormon kontrolliert Kalzium-/Phosphat-Spiegel.
Nebennieren – Cortisol, Aldosteron und Adrenalin steuern Stressreaktion und Blutdruck.
Bauchspeicheldrüse – Insulin & Glukagon regeln Blutzucker.
Sexdrüsen – Östrogen, Progesteron, Testosteron bestimmen Geschlechtsmerkmale.
Funktion
Hormone vermitteln Signale zwischen Organen, steuern Wachstum, Zellteilung, Stoffwechsel, Wasser- und Elektrolythaushalt sowie Fortpflanzung. Sie wirken durch Bindung an spezifische Rezeptoren und aktivieren intrazelluläre Signalwege (z. B. cAMP, Ca²⁺).
Erkrankungen
Diabetes mellitus – Insulinmangel oder -resistenz.
Schilddrüsenfunktionsstörungen – Hypo- bzw. Hyperthyreose.
Addison- und Cushing-Syndrom – Nebenniereninsuffizienz bzw. Überfunktion.
Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) – hormonelles Ungleichgewicht bei Frauen.
Hypophysenadenome – übermäßige Hormonproduktion.
Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie sind entscheidend, um die vielfältigen Folgen hormoneller Dysfunktionen zu minimieren.
Das menschliche Hormonsystem ist ein komplexes Netzwerk aus Drüsen und Zellen, das über chemische Botenstoffe – die Hormone – sämtliche physiologischen Prozesse reguliert. Es sorgt für die Koordination von Wachstum, Stoffwechsel, Fortpflanzung und emotionalen Zuständen und bildet damit das Fundament für Gesundheit und Wohlbefinden.
Inhaltsverzeichnis
Überblick des Hormonsystems
Hormonarten und ihre Klassifikation
Endokrine Drüsen und ihre Wirkungen
Signaltransduktion: Vom Rezeptor zum Zellkern
Hormonelle Regulation von Stoffwechsel und Energiehaushalt
Einfluss hormoneller Gleichgewichte auf die Reproduktion
Hormone im Zusammenhang mit Stress und Emotionen
Pathophysiologie: Erkrankungen des Hormonsystems
Diagnostik und therapeutische Ansätze
Zukunftsperspektiven in der Hormontherapie
Überblick des Hormonsystems
Das endokrine System besteht aus Drüsen, die Hormone direkt ins Blut abgeben. Zu den wichtigsten Drüsen gehören Hypophyse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebenniere, Bauchspeicheldrüse, Eierstöcke und Hoden. Jede dieser Drüsen produziert spezifische Hormone, die als Signale fungieren, um Zielzellen zu aktivieren oder zu hemmen.
Hormonarten und ihre Klassifikation
Hormone lassen sich nach ihrer chemischen Struktur klassifizieren: Peptidhormone (z. B. Insulin), Steroidhormone (z. B. Cortisol) und Aminosäurederivate (z. B. Adrenalin). Zusätzlich unterscheiden Fachleute zwischen Endokrinen, Parakrin- und Autokrin-Hormonen, je nachdem, ob die Wirkung lokal oder systemisch erfolgt.
Endokrine Drüsen und ihre Wirkungen
Hypophyse: „Chefredner" des Hormonsystems; steuert Wachstumshormon, Prolaktin, TSH, ACTH usw.
Schilddrüse: produziert Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3), die den Stoffwechsel beschleunigen.
Nebenschilddrüse: reguliert Kalzium- und Phosphatstoffwechsel über Parathormon.
Nebenniere: liefert Cortisol, Aldosteron und Adrenalin für Stressreaktionen.
Bauchspeicheldrüse: Insulin und Glucagon steuern Blutzuckerwerte.
Eierstöcke/Hoden: Östrogen, Progesteron, Testosteron beeinflussen Fortpflanzung.
Signaltransduktion: Vom Rezeptor zum Zellkern
Hormone binden an spezifische Rezeptoren auf der Zielzelle. Bei Peptidhormonen erfolgt die Bindung meist am Zellmembranrezeptor und löst intrazelluläre Signalkaskaden aus, etwa den cAMP- oder Ca²⁺-Signalweg. Steroidhormone diffundieren durch die Membran und binden an nukleäre Rezeptoren, wodurch Genexpression verändert wird.
Hormonelle Regulation von Stoffwechsel und Energiehaushalt
Insulin senkt Blutzucker, indem es Glukose in Zellen transportiert. Glucagon wirkt umgekehrt und erhöht den Blutzuckerspiegel. Schilddrüsenhormone regulieren die Rate des Grundumsatzes. Cortisol mobilisiert Fettsäuren und Aminosäuren für Energie, wenn der Körper längere Zeit ohne Nahrung auskommen muss.
Einfluss hormoneller Gleichgewichte auf die Reproduktion
Östrogen und Progesteron steuern den Menstruationszyklus und die Schwangerschaft. Testosteron ist entscheidend für die Spermatogenese. Hormonelle Ungleichgewichte können zu Unfruchtbarkeit, Endometriose oder Polyzystischem Ovarialsyndrom führen.
Hormone im Zusammenhang mit Stress und Emotionen
Adrenalin und Noradrenalin bereiten den Körper auf „Kampf oder Flucht" vor. Cortisol wirkt entzündungshemmend und beeinflusst die Stimmung. Serotonin, ein Neurotransmitter, ist eng verbunden mit Gefühlsregulation und Schlaf.
Pathophysiologie: Erkrankungen des Hormonsystems
Diabetes mellitus Typ 1/2 durch Insulinmangel bzw. -resistenz.
Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder -überfunktion (Hyperthyreose).
Cushing-Syndrom bei übermäßigem Cortisol.
Adipositas kann zu hormonellen Dysregulationen führen, etwa erhöhtes Leptin-Resistenz.
Diagnostik und therapeutische Ansätze
Laboruntersuchungen wie Bluttests (z. B. HbA1c, TSH), bildgebende Verfahren (Ultraschall, MRT) und funktionelle Tests (Orale Glukosetoleranzprüfung) helfen bei der Diagnose. Therapie umfasst Hormonersatz (Insulin-Injektionen, Schilddrüsenhormone), medikamentöse Behandlung (Metformin, Beta-Blocker) oder chirurgische Eingriffe.
Zukunftsperspektiven in der Hormontherapie
Genetische Therapien und personalisierte Medizin zielen darauf ab, individuelle Hormonprofile zu optimieren. Fortschritte in der Stammzellforschung könnten regenerative Endokrine Drüsen ermöglichen. Zudem werden künstliche Intelligenz-gestützte Algorithmen entwickelt, um präzisere Dosierungen von Hormonen zu bestimmen.
Damit erhält man einen umfassenden Überblick über die Funktionsweise, Bedeutung und klinische Relevanz des menschlichen Hormonsystems in deutscher Sprache.